Antworten: 4
20-10-2007 21:01 nschaua
Kreiselegge oder Rotortiller
Ich möchte mir eine Kreiselegge kaufen. Mein Freund sagt aber das ein Rotortiller besser wäre, weil er den Mist besser einarbeiten würde und auch weniger Steine an die Oberfläche brächte.
Was ist eure Erfahrung dazu?
20-10-2007 23:08 manie
Kreiselegge oder Rotortiller
Ich habe einen Rototiller und muß dir sagen, jedes Ding hat zwei Seiten. Ein Rototiller arbeitet sehr gut auf unbearbeiteten Boden z.B. zur Mulchsaat im Frühjahr (auch gute Einmischung der Zwischenfrucht)und ist unempfindlich gegen Steine. Nachteile: 1. schlechte Einebnung des Bodens, deshalb nie auf gepflügten Boden verwenden, wegen Fahrspuren (Alternative: Vorwerkzeuge), 2. nicht bei feuchten Bodenverhältnissen verwenden, verdichtet den Boden, 3. keine Entmischung des Bodens, d. h. grobe und feine Teile bleiben vermischt-ungleiche Saattiefe
Schlußfolgerung: eher ein Gerät für den Minimalbodenbearbeiter, die arbeiten aber in der Zwischenzeit nur mehr mit der Direktsämaschine.
Ich für meinen Teil werde mir in Kürze eine Kreiselegge kaufen, vor allem wegen der universelleren Einsetzbarkeit.
21-10-2007 17:14 Greenhorn
Kreiselegge oder Rotortiller
Hi Manie
Auch ich arbeite seit 15 Jahren mit einem Rotortiller (der Marke Rau)Meine Erfahrung mit diesem Gerät sind durchwegs positiv.
Deinem Beitrag gebe ich grundsätzlich recht , einige Darstellungen sind aber meiner Meinung nach falsch!
Ich erledige sämtlichen Herbstanbau auf frischer Pflugfurche mit dem Rototiller in einem Arbeitsgang! Wie Du richtigerweise beschreibst hat dieses Gerät eine schlechte Einebnung des Bodens durch die vertikale arbeitsweise. Um diesem Umstand entgegen zu wirken verwende ich im Frontanbau einen Frontpacker mit nachlaufendem Planierschild. Am Rototiller selbst verwende ich ebenfalls eine Packerwalze(Vorteil: kann nicht mit Erdreich verstopfen wie z.b.Stabwalze(bei feuchter Wetterlage),Rückverfestigung und Krümmelung des Saatbeetes. Nachteil: Gewicht (sehr schwer)).
Eines bringt der Einsatz eines Rototillers bei feuchten Bodenverhältnissen jedoch sicher nicht mit sich : "Eine bodenverdichtende Wirkung" Im Gegenteil ! Durch die vertikale arbeitsweise wird das Erdreich vom Untergrund weggebrochen und es entsteht aus diesem Grund kein Schmierhorizont(im gegensatz zur Kreiselegge). Zusätzlich werden die Bodenlebewesen geschont. Bei einem Einsatz mit sehr widrigen Verhältnissen im Herbst vor einigen Jahren, ich mit Rotor, Nachbarn mit Kreiselegge,Aufgang bei meinem Feld: normal bis leicht schwächer(Vorgewende)bei den Nachbarn stark vermindert bis völlig ausgeblieben(speziell bei denen, welche sehr langsame fahrweise und feinkrümmeliges Saatbeet bevorzugen,mußten alle im Frühjahr umbrechen und erneut Aussaat durchführen)
Weiters muß ich anführen, das Grob.- u. feinschollig sehr wohl entmischt werden(grob- oberer Bereich, fein- unterer Bereich), was den zusätzlichen Vorteil bringt, das bei längerer Trockenheit die Feuchtigkeit länger gehalten werden kann.
Zur KAUFENTSCHEIDUNG würde ich fogendes empfehlen:
1. Es kommt sehr viel auf die Art des Bodens an:bevorzugt Mittlere-schwere Lehmböden (unbedingt Vorführgerät am eigenen Betrieb brobieren)
2. Preis(bin mir nicht sicher ob dieser schon eingeholt wurde(Zinkenrotoren sind in der Anschaffung sehr Teuer)
und 3. Bei all den Vor und Nachteilen sei , als Nachteil noch das hohe Gewicht des Rotors und als Vorteil längere Lebensdauer(weiniger Verschleißteile dadurch geringere reparaturanfälligkeit) sowie die bessere Randbearbeitung durch die seitlichen Tellermesser,erwähnt.
PS.: Manie erklär mir mal zu WAS außer der Saatbeetbereitung kann man eine Keiselegge noch verwenden????(Mein Nachbar hat einmal den mittigen Wulst seines Feldweges damit einebnen wollen !!! ist der Kreiselegge nicht gut bekommen!! Er brauchte eine Neue!! Reparatur war nicht mehr möglich o. rentabel!!!
mfg greenhorn
22-10-2007 11:13 manie
Kreiselegge oder Rotortiller
Hi Geenhorn
Lies bitte noch mal, was ich geschrieben habe bezügl. Einebnung (Alternative: Vorwerkzeuge). Natürlich löst ein Frontpacker das Problem der schlechten Einebnung,ist aber teure Lösung. Bodenverdichtung: der Rototiller arbeitet ähnlich einer Fräse -Druck nach unten und bricht Erde weg. Bleib doch mal mit abgesenkten Gerät stehen und heb`dann auf, dann siehst du, daß es genauso schmiert, wie bei der Kreiselegge.
Sabrina wollte eigentlich damit den Stallmist einarbeiten. Das geht mit dem Rototiller natürlich besser, als mit der Kreiselegge, wobei sich natürlich die Frage stellt, ob das tief genug ist, um danach anbauen zu können.
Lg Manie
23-10-2007 12:09 schladek
Kreiselegge oder Rotortiller
Servus Sabrina!
Nachdem Du auch steinige Böden zu bearbeiten hast, kann ich nur den Rotortiller empfehlen. Dieser vergräbt Steine regelrecht und holt sie keinesfalls an die Oberfläche. Das Steineklauben, das früher unbedingt nötig war, kann jetzt durch den Rotortiller unterbleiben.
Allerdings hinterläßt die Kreiselegge ein ebeneres Saatbeet, wobei es draufankommt, ob der Boden vor Bearbeitung halbwegs eben ist - schlechter wirds durch den Rotortiller auch nicht.
mfg
schladek
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